Batteriepflege

Wie lädt man richtig?

Starterbatterien und Motorradbatterien sollen eigentlich während der Fahrt über die Lichtmaschine wieder voll aufgeladen werden. Wenn mehr rausgeht als die Lichtmaschine nachlädt, kommt es zu einer schleichenden Entladung und zur vorzeitigen Alterung. Um diese Minusbilanz zu kompensieren, hilft nur Laden mit dem Ladegerät.
 

Typische Gründe für eine Minusbilanz

Kurzstreckenverkehr

Bei der niedertourigen Fahrt, nur im Dörfchen und vielleicht noch mit Ampelverkehr kommt man nicht auf die nötigen Drehzahlen für eine wirkungsvolle Ladung. Kurzstrecken sind die Ausfallursache Nummer eins bei Batterien, weil die Batterie dann in die Tiefentladung geht.

Lange Standzeiten, Saisonfahrzeuge

Eine Batterie produziert Strom, sobald Elektrolyt drin ist. Und das macht sie auch, wenn sie einfach nur rumsteht, solange bis keine chemische Reaktion mehr möglich ist. Gerade bei Saisonfahrzeugen, Motorrädern, Wohnmobilen, Booten ist es nicht nur ärgerlich, wenn man das Fahrzeug nutzen will, aber die Batterie leer ist. Zusätzlich schadet die schleichende Entladung auch der Leistung und Lebensdauer langfristig.

Einbau weiterer Verbraucher

In der Regel sind die Fahrzeughersteller bemüht, die Batterie so auszulegen, dass es gerad so reicht mit dem vorhandenen Equipment. Zusätzliche Verbraucher sind allerdings an der Tagesordnung: Handy oder iPad für die Musikwiedergabe oder Kinder-Unterhaltung an der Kopfstütze, ein zusätzlich verbautes Navigationsgerät, eine manuelle Sitzheizung oder eine Sitzauflage, die ich über den Zigarettenanzünder anstecke. Sobald du weitere Verbraucher an die Batterie anschließt, führt das in der Regel dazu, dass die Originalbatterie überlastet wird.

Temperaturen

Kälte und Hitze spielen eine Rolle für die Leistung der Batterie. Man merkt es gut, wenn das Fahrzeug beginnt schleppend zu starten, zu eiern, zu orgeln. Dann ist es an der Zeit, sich um die Nachladung zu kümmern.
Wie geht das genau? Schau dir unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung an.

Tipps rund ums Laden

  • Eine beschädigte Batterie keinesfalls laden! Wenn die Batterie nicht normal aussieht, Gehäuseschäden, abgefranste oder verbrannte Pole hat, sollte man die Finger davonlassen.
  • Auch eine Batterie die nur noch 10,5 Volt oder weniger hat, solltest du am besten gleich ersetzen.
  • Geeignetes Ladegerät auswählen.
  • Reihenfolge beim Anschließen der Klemmen an die Pole ist inzwischen egal. Moderne Ladegeräte haben einen Verpolschutz.
  • Die Batterie kann beim Laden im Fahrzeug bleiben.
  • Wenn man die Batterie ausbauen will, zum Beispiel, wenn man sein Motorrad winterfest macht, zum Laden auf eine ebene, saubere Fläche stellen.
  • Auf die Temperatur achten. Am besten bei gemäßigter Zimmertemperatur.
  • Nur im gut belüfteten Raum laden.
  • Klemmen so befestigen, dass sie nicht abrutschen können.
  • Immer mal schauen, wie sich die Batterie beim Laden verhält.
    1. Hat eine Batterie einen Kurzschluss oder war sehr stark sulfatiert, kann es bei Ladevorgang starke Gasung geben. Das austretende Gas ist hochexplosiv!
    2. Nimmt die Batterie keine Ladung auf, wenn du das Ladegerät ansetzt, musst du aufhören.
  • Mit einem alten Ladegerät musste man die Werte einstellen, die Stopfen aufmachen, ab und zu mal nachschauen, wie voll sie ist und dann abklemmen.
  • Moderne Ladegeräte laufen automatisch. Sie können auch zur Erhaltungsladung an der Batterie bleiben.
  • Beim Abklemmen: Zuerst den Netzstecker, dann die Klemmen abziehen.
  • Erst einbauen, wenn wieder die Ruhespannung erreicht ist.

Zweimal im Jahr die Batterie mit Ladegerät zu laden ist kein Fehler. Mindestens vor der Wintersaison, in der die Batterie stark beansprucht wird, die Spannung prüfen. Und eine im Sommer gut gepflegte Batterie kommt auch im Winter seltener an ihre Grenzen.

GERADE
UNTERWEGS?

Dann hör Dir doch einfach die Audioversion von: »Wie lädt man richtig?« an.